Auf den Spuren der Badischen Revolution in Rastatt
Wer auf den Spuren der Freiheitsbewegung von 1848/49 wandeln möchte, ist beim Revolutionspfad in Rastatt genau richtig. Vom Schloss ausgehend sind in den badischen Farben gelb-rote Markierungen angebracht, die zu markanten Bauwerken und Schauplätzen führen. Die einzelnen Stationen des Revolutionspfades sind durch Informationstafeln gekennzeichnet.
Den Flyer zum Revolutionspfad gibt es in der Touristinformation am Rastatter Schloss oder hier zum Download (847 KB).
Stationen auf dem Revolutionspfad
1. Barockresidenz
Im Schlosshof rebellierten am 12. Mai 1849 Soldaten der Rastatter Garnison gegen ihre Offiziere. Während der Belagerung Rastatts vom 1. bis 23. Juli 1849 tagte im Ahnensaal der revolutionäre Kriegsrat, dann das preußische Standgericht.
2. Schlossgaststätte
In der damaligen Wirtschaft „Zum grünen Berg“ logierte Mitte April bis Mitte Mai 1849 die Revolutionärin Amalie Struve, Frau des in Rastatt inhaftierten Gustav Struve.
3. Rindeschwenderhaus
Hier wohnte Obergerichtsadvokat Ignaz Rindeschwender (1787 - 1858), ein Rastatter Demokrat, der bereits am Hambacher Fest 1832 teilgenommen hatte.
4. Carl-Schurz-Haus
Der Revolutionär Carl Schurz (1829 - 1906), nach seiner Flucht Senator und Innenminister der USA, wohnte hier während der Belagerung Rastatts 1849.
5. Alois Comlossi
Das Anwesen Schlosserstraße 3 gehörte Metzgermeister Alois Comlossi, der 1849 wegen Hochverrats ins Bruchsaler Zuchthaus kam und später in die USA auswanderte.
6. Anwesen des Franz Comlossi
Schirm- und Kamm-Macher Franz Comlossi und seine Frau Ursula gehörten zu den engagiertesten Rastatter revolutionären Kräften. Nach ihrer Flucht in die Schweiz folgte die Auswanderung in die USA.
7. Gasthaus „Zum Wilden Mann“
Die Wirtsleute Carolina und Rochus Degen waren Anhänger Gustav Struves. Ihr Wirtshaus galt als „Sammelort der radikalen Partei“. (Schlossstraße 2)
8. Rathaus
Am 13. Mai 1849 ließ Amand Goegg aus einem Rathausfenster die Offenburger Beschlüsse verkünden. Lorenz Brentano vereidigte einen Tag später die vor dem Rathaus angetretenen Soldaten auf die Reichsverfassung.
9. Gasthaus zur „Blume"
Das ehemalige Gasthaus war der Treffpunkt Rastatter Demokraten. Wirtschaftspächter war Fidel Frey, Eigentümer Josef Augenstein, Abgeordneter der verfassungsgebenden Versammlung.
10. Kulturforum
Beim Beschuss der Bundesfestung Rastatt durch die Preußen im Juli 1849 wurden Anton und Josephine Greiser durch eine Granate tödlich verletzt.
11. Ludwig-Wilhelm-Gymnasium
Die späteren Chronisten der Revolution, C.B.A. Fickler und Albert Förderer, waren damals Lehrer bzw. Schüler am Lyzeum.
12. Ehemaliges Rheintor
Von hier aus unternahmen die eingeschlossenen Revolutionäre am 6. Juli 1849 einen spektakulären Ausfall in Richtung des heutigen Stadtteils Rheinau.
13. Carl-Schurz-Brunnen
Das Brunnendenkmal erinnert an die Flucht des Revolutionärs Carl Schurz aus der von Preußen besetzten Festung.
14. Hinrichtungsstätte der Standrechtsopfer
Die 19 Todesurteile des Standgerichts wurden zwischen dem 7. August und 20. Oktober 1849 zumeist im trockenen Festungsgraben vollstreckt.
15. Denkmal für die standrechtlich Erschossenen
Erst 1899 durfte ein Denkmal für die 19 Opfer des Standgerichts von 1849 errichtet werden.
Weitere Festungen befinden sich entlang des Oberrheins auf deutscher sowie auf französischer Seite. Viele interessante und historische Monumente können über die Karte Festungserbe im PAMINA-Raum abgerufen werden.